Es ist bereits nach 23 Uhr am Abend, der Himmel strahlt golden, die Sonne spiegelt sich im Wasser, was für ein Sommer in Schweden!
1. Finnskogleden, was ist das?
Finnskogen bedeutet so viel wie Wald der Finnen. Im 17. Jahrhundert wanderten zahlreiche Finnen auf Geheiß des schwedischen Königs Karl der IX. in das damals nahezu unbewohnte Waldgebiet zwischen dem heutigen Norwegen und Schweden aus. Ihre Spuren trifft man auf dem Trail immer wieder an. Der Finnskogen ist dicht und gefühlt endlos. Doch immer wieder tauchen größere Lichtungen auf, wo ihr beschaulich kleine Holzhütten findet. In diesen lebten einst die Wald-Finnen.
Heute sind viele dieser Hütten offen und können von Wanderern zur Übernachtung genutzt werden. Die gemütlichen Holzbauten versprühen mit ihren Holzöfen einen sehr romantischen Charm.
Der Trail verläuft mitten durch dieses endlose und dünn besiedelte Waldgebiet. Man passiert zahllose kristallklare Seen und hat zwischendurch immer wieder herrliche Ausblicke in die wilde Landschaft zwischen Norwegen und Schweden.
2. An- und Abreise
Startpunkt ist Morokulien in der Nähe von Charlottenberg und direkt an der Grenze zwischen Norwegen und Schweden. Die einfachste und bequemste Variante der Anreise ist wohl mit dem Auto. Der wenige Verkehr in Schweden und das Tempolimit auf der Autobahn tragen zur entspannten Anreise bei. Von Berlin aus muss man mit einer reinen Fahrzeit von etwa 14 h rechnen.
Das nahe gelegene Charlottenberg verfügt auch über einen Bahnhof. Für die Anreise mit dem Zug sollte man aber 24 h einplanen.
Zurück zum Ausgangspunkt kommt man schnell und bequem per Bus (etwa 4 h). Ladet euch am besten daheim noch die App von Hedmark Trafikk herunter, denn wer per App ein Ticket kauft erhält bis zu 50% Rabatt. Kurz vor dem Ende des Trails überquert man eine größere Straße, an der sich in Richtung Westen nach wenigen hundert Metern eine Bushaltestelle befindet. Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren muss man in Kongsvinger umsteigen (eventuell vorher noch in Elverum).
3. Planung
Der Trail ist etwa 210 km lang, sodass man etwa 9-12 Tage einplanen solltet, je nachdem wie viele Badepausen man einlegen möchtet.
Einer der großen Vorteile der nordischen Länder ist das saubere Wasser. Aus nahezu jedem See und vielen Flüssen kann man das Wasser ungefiltert trinken. Das Land ist sehr dünn besiedelt und es gibt wenig Industrie, sodass kaum Abwasser in den Fließgewässern landet. Viele Seen haben weder Zu- noch Abfluss, daher gibt es meist gar keine Möglichkeit für Verunreinigung. Das spart auf jeden Fall Gewicht!
Nur beim Thema Verpflegung sollte man vorsichtig sein, denn auf dem gesamten Trail befindet sich nur ein Laden (nach 83 km). Dort wird nur eine beschränkte Auswahl an Lebensmittels zu hohen Preisen angeboten.
Man kann auch die Einheimischen fragen, ob man ihnen etwas abkaufen kann. Ihr trefft zwar immer mal wieder auf einzelne Häuser oder Dörfer im Wald, diese sind in der Regel jedoch nur am Wochenende bewohnt.
Im Sommer findet ihr im Wald reichlich Heidelbeeren und Pilze, die eure Verpflegung wundervoll ergänzen.
4. Übernachten
Norwegen und Schweden – das bedeutet Jedermannsrecht. Man darf quasi immer und überall sein Zelt aufschlagen. Jedoch alles im gebührenden Abstand von einem bewohnten Haus.
Ein Zelt ist auf dieser Tour eine absolute Empfehlung, da sich die oben erwähnten Hütten in unregelmäßigen Abständen befinden und die Unterstände leider nicht vor Mücken schützen.
Viele Unterstände haben eine offene Feuerstellt und bieten im Inneren genug Platz für 4 bis 6 Isomatten.
5. Unterwegs
Eine genaue Wegbeschreibung wollen wir euch an dieser Stelle gar nicht geben. Teilt euch am besten die Etappen selbst ein oder entscheidet täglich spontan wie weit die reisen gehen soll.
Genießt die Einsamkeit, große Weite und Freiheit, die Skandinavien bietet und verbringt so viele Abende wie möglich an den herrlichen Seen.
Über Mücken mussten wir uns damals keine Gedanken machen. Dennoch wäre ein kleiner Vorrat an Mückenspray zu empfehlen.
Im Übrigen hat nahzu jeder Einheimische irgendwo eine Sauna versteckt. Solltet ihr in den Dörfern oder an den einzelnen Häusern jemanden treffen, mit dem ihr euch gut versteht, so könnt ihr mit einer Einladung in die hauseigene Sauna rechnen.
Zieht auf jeden Fall wasserdichte Trekkingschuhe oder Bergstiefel an, denn der Trail führt häufig durch das Unterholz und Sümpfe. Dort seid ihr zwar meist auf Stegen unterwegs, diese sind jedoch manchmal beschädigt.
Ihr werdet häufig direkt auf der Grenze zwischen Norwegen und Schweden laufen. Diese ist nicht zu übersehen, denn eine etwa 30 m breite Schneise zieht sich schnurgerade durch die endlosen Wälder und Hügel.
In den Wäldern verstecken sich neben Elchen auch Wölfe – wir haben allerdings keinen von beiden angetroffen. Wenn man mit Einheimischen spricht, so wird auch von einzelnen Sichtungen des Braunbärs berichtet. Doch diese sind extrem scheu und meiden den Kontakt zum Menschen.
Wir wünschen euch viel Spaß, Erholung vom Alltag, ruhige Stunden, Natur pur und phantastische Sonnenuntergänge! Auf dem Trail gibt es viel zu entdecken – lauft einfach los!
Bäume sind überall, die Landschaft bietet dennoch Abwechslung.
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