Mächtig thront der Ausangate, der heiligste der heiligen Berge der Inka, inmitten des Gebirgsmassivs. Bereits von Cuzco aus kann man ihn in der Ferne erblicken. Auf dem Ausangate Trail umrundet man eben dieses Massiv, überquert dabei 5.000 m hohe Pässe und besucht den weltberühmten Rainbow-Mountain!
Der Rundweg um den Ausangate ist ein atemberaubendes Abenteuer und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Upis – der niedrigste Punkt des Trails liegt auf 4.200 Hm. Insgesamt 5x erklimmt der Weg Pässe von 5.000 m Höhe, wo die Luft schon merklich dünn ist. Belohnt wird man dafür mit gewaltigen Gletschern, azurblauen Seen, den wohl farbenfrohsten Bergen der Welt und flauschigen Alpaka- oder Lamaherden.
Der ideale Ausgangspunkt für eine Tour auf dem Ausangate-Trail ist Cuzco. Dort ist auch die letzte Möglichkeit, in größeren Supermärkten die Vorräte aufzufrischen.
Um zum Stratpunkt zu gelangen, nutzt man den Bus nach Tinki (Plz.: 08170), der in der Av. Tomasa Tito Condemayta 1640 abfährt. Sollte Google Euch nicht zum richtigen Eingang führen, einfach die Einheimischen fragen!
In Tinki muss man sich entscheiden: loslaufen, übernachten, Taxi nehmen? Für Letzteres werden dem optischen Wanderer direkt nach dem Busausstieg mehrere Angebote unterbreitet. Nach einer kleinen Verhandlung mit dem Taxifahrer erreicht man schnell den Startpunkt des Trails. Dieser beginnt in einem kleinen Dorf namens Upis. Möchte man hingegen von Tinki aus laufen und am Ende auch wieder dort hin, so sollte man einen vollen Tag mehr, als in unserer Beschreibung, einplanen.
Dass es auf 5.000 m kalt wird, muss man sicherlich niemandem erklären. Eine Daunenjacke ist ebenso Pflicht wie Handschuhe und eine ordentliche Mütze. Man sollte wissen, dass einige Zeltmöglichkeiten auf der Gipfelhöhe des Mont Blanc liegen, ein entsprechender Schlafsack muss also auch in den Rucksack. Empfehlenswert ist ein Komfortbereich von -10°C oder besser. Gute Qualität gibt’s hier:
Verpflegung gibt es unterwegs keine. Trotz der Hochgebirgslage sollte vereinzelt besser ein Filter genutzt werden. Grund dafür sind die zahlreichen Alpaka- und Lamaherden. Ansonsten empfiehlt sich wie immer gute Trekkingausrüstung:
Auf dem Trail gibt es mehrere Berghütten und die Einheimischen bieten Übernachtungsmöglichkeiten an. Da die Berghütten nicht immer geöffnet sind – eine sogar nur, wenn sich geführte Gruppen angemeldet haben – ist ein Zelt Pflicht!
Entlang des Trails gibt es keine Wegmarkierungen oder Wegweiser. Diese sind prinzipiell auch nicht erforderlich. Solange man sich im richtigen Tal befindet, gibt es meist nur einen Weg. GPS darf dennoch nicht fehlen!
Das Dorf Upis hat keinen wirklichen Anfang, kein Ende und auch kein Zentrum. Irgendwo zwischen den Hügeln versteckt sich noch eine Schule, aber sonst besteht es aus einer Ansammlung von verstreuten Häusern inmitten den Weiden. Es ist schwer vorstellbar, dass man hier bereits höher ist, als die meisten Gipfel der Alpen.
Nach kurzer Zeit verlässt man die Feldwege und folgt einem Pfad tiefer in die Berge. Auf einer Hochebene quert man einen Fluss und erreicht das letzte Bauernhaus von Upis. Hier übernachten auch geführte Gruppen, denn unweit des Hauses kann man für einen kleinen Obulus die heißen Quellen nutzen.
Hier betreibt niemand mehr Landwirtschaft, die Menschen leben von ihren Alpaka-Herden, welche für die nächsten Tage stets treue Begleiter sein werden.
Bereits am ersten Pass warten gewaltige Gletscher und verschiedenfarbige Berge auf uns. Noch sind es verschiedene Grau- und Brauntöne, doch wir wissen, dass es bald noch bunt wird.
Nach einem anschließenden Abstieg landet man direkt auf den Hochweiden der Peruaner. Hier gibt es keine Dörfer, nur hier und da findet sich eine einsame Hütte. Zur Linken ragt stets der mächtige Ausangate auf, welcher von azurblauen Gletscherseen eingerahmt wird. Bei Unwetter sollte man sich in dieser Landschaft lieber nicht aufhalten, denn Schutz sucht man vergebens.
Hinter dem nächsten Pass folgt ein Hochtal mit primitiven Hütten und einer Berghütte, die die Corona-Zeit wohl nicht überstanden hat. Hier wird die Landschaft schon merklich bunter, denn an den kahlen Berghängen wechseln sich warme Farbtöne ab – der Regenbogenberg ist nicht mehr weit!
Nur noch schnell über einen weiteren 5.000 m hohen Pass und man erblickt diesen Insta-Hotspot. Als Wanderer hat man einen Vorteil gegenüber den Tagestouristen: zum Sonnenaufgang hat man den Berg für sich alleine! Daher lohnt es sich, an den Bergseen unterhalb zu zelten. In der Morgensonne strahlt der Berg tatsächlich in verschiedenen Farben, was man auch ohne jeden Filter auf diesem Bild hier sehen kann:
Im Hochtal direkt am Regenbogenberg fließt kein Bergbach. Das kann auch an den Temperaturen liegen – sind diese zu niedrig entsteht kein Schmelzwasser. Die kleinen Bergseen in diesem Tal sind eher Tümpel und völlig verdreckt – sie dienen wohl als Tränke für die Maultiere der Tagestouristen. Hier muss ein guter Wasserfilter dabei sein!
Vom Regenbogenberg geht es zunächst den selben Weg zurück, also wieder über den Pass. Es folgt eine sehr angenehme, bergabführende Wanderung durch zwei Hochtäler zur „Lagune von Ausangate“. Ein besonderes Highlight, in unseren Augen, ist diese jedoch nicht. Spektakulärer sind die die immer höher aufragenden, gewaltigen Gletscherabbrüche des Ausangate.
Es folgt mal wieder ein 5.000 m hoher Pass, den wir den „kleinen Regenbogenberg“ getauft haben. Aber seht selbst…
Vorbei an einer nur für Reisegruppen (manchmal) offenen Berghütte steigt man in ein stets breiter werdendes Tal ab. Dort finden sich neben Alpaka-Weiden auch kleine feste Siedlungen. Das Wanderauge wird hier mit dem ehrfürchtigen Blick zurück zum Ausangate belohnt.
Der Abstieg währt jedoch nicht lange, denn schon bald, steigt man in einem weiteren Hochtal wieder auf. Mehrere Stunden führt der Trail quasi durch ein Postkartenmotiv von Peru (siehe Titelbild). Voraus ragen weitere schneebeckte 6.000er auf, während man stests bergan durch ein breites Tal wandert. Die Überzahl bilden in diesem Tal eindeutig die unzähligen Alpakas und Lamas.
Natürlich wird auch dieser Aufstieg wieder mit der Überschreitung eines 5.000 m hohen Passes gekrönt! Anschließend folgt der finale Abstieg durch das Tal der 5 Seen bis zum Ort Pacchanta, wo man ein Taxi zurück nach Tinki nehmen kann.
Der Trail verabschiedet sich mit herrlichen Ausblicken zurück zum heilgsten der heiligen Berge, den man nun – wie die alten Inka – umrundet hat.
In jedem Tal kann (!) man auf Leute – meist Frauen in Trachten – treffen, die Eintritt für das Tal oder eine Gebühr das Zelten fordern. Diese Kleinstbeträge tun nicht weh, aber man sollte sich darauf einstellen. Das ist nicht offiziell und auch nur halb legal, diskutieren will man wegen 2 € – 5 € allerdings auch nicht.
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