Der Jetboil Flash ist ein leistungsfähiges und leichtes Kochsystem für ein bis zwei Personen. In diesem Testbericht möchten wir euch die Kaufentscheidung erläutern, für wen der Kocher etwas ist, sowie seine Vor- und Nachteile beleuchten.
Warum ein Jetboil?
Vor etlichen Jahren kauften wir unseren ersten Gaskocher. Der Primus EXPRESS STOVE wiegt nur 88g und bringt hervorragende Leistung bei moderatem Verbrauch. Leider verfügt er nicht über einen Piezo-Zünder, sodass man stets ein Feuerzeug oder Zündstahl dabei haben muss.
Gerade in kalter Umgebung merkten wir schnell, dass ein gewöhnlicher Topf zu viel kostbare Energie verschwendet, da die Wärme einfach am Topfrand aufsteigt und verschwindet. Daher schafften wir uns einen Primus Eta Pot an, welcher über einen Wärmetauscher verfügt. Dieser steigert den Wirkungsgrad um etwa 30%! Eine aktuelles Modell von Primus ist hier verlinkt.
Metall leitet Wärme sehr gut, deshalb sind diese Töpfe ja auch nicht aus Keramik. Jedoch führt diese gute Leitfähigkeit an der Topfwand und am Deckel auch zu enormen Wärmeverlusten. Kocht das Wasser im Inneren, ist auch der Topf außen fast 100°C heiß. Daher bauten wir an unseren Eta Pot einen Pot Cozy, der den Wirkungsgrad nochmals deutlich erhöhte.
Für ein wirklich leistungsstarkes Kochsystem braucht man also einen guten Kocher, einen Wärmetauscher und einen Pot Cozy. Weiterhin ist ein Windschutz ratsam, denn unsere Eigenkonstruktion ist dahingehend eher anfällig. All das wird in einem Systemkocher, wie dem Jetboil Flash vereint. Weiterhin ist unser selbst gebasteltes System für eine Person etwas überdimensioniert, für Solotouren sollte also auch Gewicht gespart werden.
Technische Details
Das System besteht aus 5 Teilen:
- Topf mit Wärmetauscher und Pot Cozy
- „Cup“ aus Plastik (als Deckel für den Wärmetauscher oder als Messbecher)
- der eigentliche Kocher mit Piezozünder
- Deckel mit Abgießsieb
- Kartuschenfuß (Verwendung optional)
Gewicht: 370 g + 24 g Kartuschenfuß
Leistung: 2.600 W
Volumen: 1 l
Kochzeit (1l): ca. 2 min
System: Schraubkratusche (z.B. Primus)
Höhe: 18 cm
Breite: 11 cm
Praxistest
Der Jetboil Flash hatte seinen ersten Einsatz auf dem Forststeig bei winterlichen Temperaturen um die 0°C und starkem Wind. Die Handhabung ist denkbar simpel, der Topf lässt sich leicht auf den Kocher schrauben und auch wieder entfernen, der Piezozünder funktioniert zuverlässig. Der Pot Cozy sorgt dafür, dass man den Topf jederzeit anfassen kann, ohne sich die Hände zu verbrennen.
Mit den Randbedingungen kam der Kocher hervorragend klar. Sowohl Kocher, als auch Topf verfügen über Windschutz-Elemente. Die Kochzeit für einen Liter Wasser betrug unter diesen Bedigungen gerade einmal 2 Minuten und 20 Sekunden. Wobei man hier anmerken sollte, dass bei der Essenszubereitung das nutzbare Volumen bei etwa 600-700 ml liegt. Füllt man den Topf beispielsweise mit Nudeln und entsprechend viel Wasser bis auf 1 l Gesamtvolumen auf, so kocht das Ganze sehr schnell über. Möchte man wirklich Essen für 2 Personen machen, ist es vielleicht ratsam, einfach zweimal zu kochen. Für 600 ml braucht der Kocher dafür aber nur eine gute Minute!
Möchte man nur Wasser kochen (beispielsweise für Tee oder zum Aufgießen), kann man das volle Volumen nutzen. Positiv ist hierbei weiterhin, dass der Pot Cozy wirklich lange warm hält. Ich esse gerne Tortellini, welche abgegossen auch nach gut 15 Minuten im Topf noch so heiß sind, dass man sie nicht essen kann.
Die Regulierung am Kocher könnte deutlich feinfühliger sein, bei der ersten Benutzung entstand der Eindruck, dass es nur zwei Stufen gibt: Vollgas und aus. Mit etwas Feingefühl kann man die Flamme dennoch regulieren, sodass man das Essen noch etwas köcheln lassen kann. Alternativ kann man den Kocher auch ausschalten (der Pot Cozy hält den Inhalt ja ordnetlich warm), um das Essen nach einer gewissen Ziehzeit nochmal kurz aufzukochen.
Weitere Features
Der Pot Cozy verfügt über Kunststoffstreifen, die ziemlich verlässlich anzeigen, wenn das Wasser kocht. Von unten nach oben verfärben sich diese Streifen bei unserem Modell orange. Das hat sich im Praxistest als wirklich nützlich erwiesen.
Der mehrfach erwähnte Piezozünder funktioniert tadellos. Man spart sich Feuerzeug oder Zündstahl und vor allem die Gefahr, diese zu vergessen!
Der Topf ist breit und hoch genug, dass neben dem Kocher und dem Kartuschenfuß auch noch eine 100g Gaskartusche hineinpasst. Für den Test hatten wir zwar eine alte 450g Kartusche dabei (siehe Titelbild), haben das aber daheim mit einer 100g Kartusche nageprüft. Es ist empfehlenswert, die Kartusche mit etwas Küchenpapier zu polstern, um metallisches Klirren im Rucksack zu verhindern.
Fazit
Der Jetboil Flash ist ein gut durchdachtes Kochsystem, wiegt nicht viel, ist kompakt und praktisch. Er kocht Wasser äußert schnell auf und hält seinen Inhalt lange warm. Durch den effizienten Kocher und die geringe Kochzeit ist der Gasverbrauch entsprechend gering.
Das nutzbare Volumen ist eher für eine, als für zwei Personen ausreichend aber was will man bei dieser Größe erwarten? Lediglich die Regulierung der Flamme könnte etwas feinfühliger sein, ansonsten gibt es nichts zu kritisieren.
Für den Jetboil Flash können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Das Kochsystem gibt es beispielsweise bei Amazon.
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